Was tun wenn´s juckt? Juckreiz bei Hund und Katze

Was tun wenn´s juckt?

Juckreiz bei Hund und Katze

Die Haut ist ein sensibles Organ

Wusstest du es? Die Haut ist das größte Organ bei Hunden und Katzen (und natürlich auch dem Menschen). Störungen wie Juckreiz kommen sehr häufig vor und haben verschiedenste Ursachen.

Die Haut kann sehr sensibel auf Störungen von innen oder außen reagieren und Veränderungen können oftmals auf eine Erkrankung hindeuten.

Kratzen, knabbern und lecken, all das sind aber ganz normale Verhaltensweisen, die auch beim gesunden Tier auftreten. Das dient zum Beispiel der Fellpflege. Oft kratzen sich Hunde auch aus „Verlegenheit“, eine sogenannte Übersprungshandlung in einer Situation, in der Sie nicht wissen, was genau Sie tun sollen. Auch bei Welpen und jungen Hunden fällt meist ein vermehrtes Kratzen auf. Das liegt aber oft auch daran, dass sich die Zwerge erst mal an das Tragen eines Halsbandes oder Geschirrs gewöhnen müssen.

Ist das noch normal?

Vom normalen Kratzen hin zu wirklichem Juckreiz ist es ein fließender Übergang, so dass man die Frage „wie viel kratzen ist normal?“ leider nicht konkret beantworten kann.

Wenn du dein Tier und seine Gewohnheiten gut kennst, fällt dir wahrscheinlich auch auf, wenn sich das Verhalten plötzlich ändert.

Du solltest darauf achten, ob deine Fellnase sich häufiger kratzt, als sie das normal tut und auch genau beobachten, an welchen Stellen sie sich kratzt. Ist es immer das linke Ohr oder eine bestimmte Pfote, die zu jucken scheint oder eine einzige Körperstelle, die stark beleckt oder beknabbert wird?

Solltest du nicht sicher sein, ob es noch normal ist, wie viel sie sich kratzt, kann es auch helfen sich die Haut und das Fell einmal genau anzusehen. Es können viele Veränderungen wie z.B. Rötungen, Wunden, stumpfes oder fettiges Fell, Haarausfall oder schwarze Krümel im Fell auffallen.

Ein Hinweis, dass der Juckreiz wirklich störend ist, kann auch sein, dass normale Aktivitäten, wie zum Beispiel fressen oder spielen, abrupt unterbrochen werden, um sich zu kratzen. Je stärker der Juckreiz ist, desto schwerer lässt sich deine Tier dann beim Kratzen, Knabbern oder Lecken unterbrechen.

Ab zum Tierarzt!

Fällt dir vermehrter Juckreiz auf, oder andere Veränderungen an Haut und Fell, dann heißt es: auf zum Tierarzt deines Vertrauens! Als erster Schritt bei übermäßigem Juckreiz sollte zuerst immer ein Tierarzt/eine Tierärztin aufgesucht werden, um heraus zu finden, warum dein Tier sich vermehrt juckt. Steht die Diagnose, kann auch die richtige Behandlung eingeleitet werden, denn so vielfältig die Ursachen für Juckreiz sind, so unterschiedlich sind auch die entsprechenden Therapien.

Mögliche Ursachen für vermehrten Juckreiz

  • Parasiten

Es gibt viele Parasiten, die unsere Haustiere befallen und zu Juckreiz führen können. Dazu zählen unter anderem Flöhe, Milben, Läuse, Haarlinge und andere Mücken und Insekten.

Manches davon lässt sich relativ leicht erkennen. Bei einem leichten Flohbefall findet man in der Regel viel eher Flohkot als einen lebenden Floh auf dem Tier! Beim Ausbürsten (z.B. mit einem Flohkamm) fallen kleine, fast schwarze Krümel auf. Legt man diese auf ein weißes Küchenpapier und befeuchtet und zerreibt die Krümel, so werden diese Rot. Das liegt daran, dass Flöhe sich von Blut ernähren und das, was dann beim Floh „hinten raus“ kommt, getrocknetes Blut ist.

Welche Parasiten dein Tier möglicherweise befallen haben, versucht dein Tierarzt herauszufinden, aber manchmal ist das auch gar nicht so einfach, wie bei den Flöhen. Eine Behandlung auf sogenannte „Ektoparasiten“ (also Parasiten, die außen auf dem Tier leben) gehört also auch dann zur Behandlung, wenn man noch nicht genau weiß, woher der Juckreiz stammt.

  • Hautentzündungen

Eine Entzündung der Haut kann z.B. durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden. In den Sommermonaten tritt häufig auch ein sogenannter „Hot Spot“ auf. Hier kann schon eine kleine Verletzung (z.B. durch einen Zeckenstich) zu einer Reizung der Haut führen. Durch Kratzen und Lecken an der betroffenen Stelle, schaffen die Hunde dann ein feuchtes Milieu, und bringen zusätzlich durch den Speichel Bakterien ein. Bakterien lieben es feucht und warm und es kommt zu einer lokalen, teils heftigen Hautentzündung. Erste Hilfe bei einem Hot Spot ist: die Stelle sauber und trocken halten. Dazu am besten das Fell über der betroffenen Stelle ausrasieren und die Stelle erst mit klarem Wasser reinigen und dann vorsichtig trocken tupfen. Und dann auf jeden Fall einen Termin beim Tierarzt vereinbaren, um noch eine fachmännische Versorgung zu bekommen.

  • Allergien

Sehr häufig denkt man bei Allergie direkt an Futtermittel. Leider kann deine Vierbeiner, ähnlich wie wir Menschen, aber gegen sehr viele verschiedene Dinge allergisch sein. Zum Beispiel Hausstaub- oder Futtermilben, Flohspeichel (hier reicht schon ein einziger Stich, um starken Juckreiz zu verursachen), Pollen, Gräser und eben auch gegen Futterbestandteile. Einige Allergien können beim Tierarzt über eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Eine Futtermittelallergie lässt sich sicher aber nach wie vor leider nur über eine sogenannte Eliminationsdiät feststellen.

Eine Sonderform nimmt die atopische Dermatitis (Neurodermitis beim Menschen) ein. Hier reagiert die Haut sehr heftig auf diverse Stoffe aus der Umwelt (teils liest man auch den Namen „Umweltallergie)“ und es kommt zu Juckreiz und häufig auch Hautentzündungen.

  • Juckreiz in der Analregion

Gerade Hunde zeigen oft ein sogenanntes „Schlittenfahren“, hierbei setzt sich der Hund auf den Boden, hebt die Hinterbeine etwas an und schiebt den Po über den Boden.

Dieses Verhalten deutet auf einen Juckreiz oder störendes Gefühl in der Analregion. Ausgelöst werden kann das z.B. durch volle Analbeutel, einen Wurmbefall oder auch Darmerkrankungen.

  • Weitere Ursachen

Es gibt noch sehr viel mehr mögliche Ursachen für Juckreiz als die oben Genannten. Auch Stoffwechselerkrankungen und Autoimmunerkrankungen können zu Juckreiz führen.

Wie du siehst, ist ein Tierarztbesuch bei starkem Juckreiz unerlässlich, um deinem Liebling zu helfen.

Was hilft gegen Juckreiz?

Hausmittel gegen Juckreiz:

Verschiedene Hausmittel wirken kühlend oder beruhigend auf die Haut und lindern somit das Bedürfnis zu kratzen. Dazu zählen Umschläge mit Quark, Schwarztee oder Kamillensud. Du kannst auch eine Kompresse einweichen und auf die betroffene Hautstelle legen. Auch Ringelblumensalbe und Aloe Vera lindern Juckreiz. Bitte sprich mit deinem Tierarzt/Deiner Tierärztin ab, ob eines dieser Hausmittel für das Problem deiner Fellnase hilfreich sein kann.

Es gibt auch verschiedene Medikamente die gegen Juckreiz helfen. Diese bekommst du bei Deinem Tierarzt /Deiner Tierärztin.

-Wie können Omega-3-Fettsäuren bei Juckreiz helfen?

Die ungestörte Hautfunktion ist unter anderem von Omega-3-Fettsäuren abhängig. Eine Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren stärkt die Hautbarriere, verbessert die Haarqualität und verringert den Wasserverlust über die Haut. Gerade Tiere mit einer chronisch entzündlichen, geröteten und juckenden Haut profitieren oftmals von einer Omega-3 Supplementierung. Hierbei ist es aber wichtig, dass die Gabe über mehrere Wochen erfolgen sollte, um auch wirklich eine klinische Verbesserung zu erzeugen. Unsere Omega-3 reichhaltigen Öle können deiner Fellnase helfen, Juckreiz zu lindern.

„Vorsorge ist besser als Nachsorge“

Auch prophylaktisch kannst du etwas Gutes für die Haut tun. Wie Du bereits gelesen hast, ist eine der Hauptursachen für Juckreiz, dass dein Tier sich unbeliebte Mitbewohner eingefangen hat. Hier hilft es, eine regelmäßige Parasitenprophylaxe zu betreiben. Sprich mit Deinem Tierarzt/Deiner Tierärztin, welches Mittel für dein Tier am besten geeignet ist.

Und auch wenn es paradox klingen mag: Verzichte auf unnötiges Duschen und Shampoonieren! Denn damit wird der natürliche Schutzschild der Haut zerstört und macht die Haut anfälliger für Erkrankungen. Generell sollte die Haut möglichst trocken gehalten werden, also auch nach dem Gassi gehen im Regen solltest du deinen Vierbeiner gründlich abtrocknen.

Regelmäßiges bürsten hingegen ist sehr wichtig, gerade bei Tieren mit langem Fell. Durch das Bürsten beugst du verfilzten Stellen vor, sorgst für Belüftung der Haut und entfernst altes Fell und Hautschuppen.

Ein zusätzlicher Punkt, der oftmals vergessen wird, ist die passende Ernährung! Das Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt haben, hast du ja schon gelesen. Auch hier kann dir dein Tierarzt/Deine Tierärztin sicher weiterhelfen.

Und vielleicht sind ja unsere Omega-3 Öle genau das Richtige für deinen Vierbeiner.