Omega-3 Basics – Warum? Was? Wie viel?

11. Februar 2025 um 19:30-21:00

Omega-3 Basics – Warum? Was? Wie viel?

Dr. Jessi Farger

Wann & Wo

11. Februar 2025 um 19:30-21:00

Thema

Der gesundheitliche Nutzen von Omega-3-Fettsäuren ist nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin längst bekannt. Studien zeigen, dass Omega-3 helfen kann, Entzündungen zu reduzieren, Symptome von Arthrose zu lindern und die Haut- sowie Fellgesundheit zu verbessern. Doch warum sind diese Fettsäuren so besonders, und worauf sollte man bei der Auswahl eines geeigneten Produkts achten? In diesem Webinar sprechen wir über Mythen und Wahrheiten rund um das Thema Omega-3-Fettsäuren, um mit der richtigen Basis von der Theorie in die Anwendung überzugehen.

Dozentin

Dr. Jessi Farger ist promovierte Zell- und Molekularbiologin und hat im Bereich Diagnostik für neurologische Erkrankungen geforscht. Heute macht sie Wissenschaft für Hunde mit den Schwerpunkten Gelenkerkrankungen.

Inhalt des Webinars

Warum Omega-3 wichtig ist: Essenzielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, spielen eine Schlüsselrolle in der Entzündungsregulation, Zellgesundheit und Immunfunktion.

Gesundheitliche Vorteile: Es gibt Belege für eine positive Wirkung von Omega-3 auf Arthrose, Haut und Fell sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dosierung und Bedarf: Die Dosierung ist eine individuelle Fragestellung und abhängig vom Gesundheitszustand des Tiers.

Wahl des richtigen Produkts: Die Qualität von Omega-3-Quellen ist aufgrund deren Instabilität extrem wichtig. Bei Quelle, Produktion und Produktbeschaffenheit gibt es daher einiges zu beachten.

Von der Theorie zur Anwendung: Praktische Tipps zur Einführung von Omega-3-Supplementen in den Alltag Ihres Tieres.

PUFA-Power: Fettsäuren für gesunde Tierhaut

15. April 2025 um 19:30-21:00

PUFA-Power: Fettsäuren für gesunde Tierhaut

Dr. med. vet. Teresa Böhm

Wann & Wo

15. April 2025 um 19:30-21:00

Thema

In diesem Webinar zeigt Dr. Teresa Böhm, wie polyunsaturated fatty acids (PUFAs) in der Veterinärdermatologie wirken und wie vielfältig sie eingesetzt werden können. Von Allergikern bis hin zur Trichologie, erfahren Sie, wie und wann Sie die PUFA-Power nutzen können. Erfahren Sie mehr über evidenzbasierte Anwendungsmöglichkeiten, aktuelle Studienergebnisse und praxisnahe Fallbeispiele aus der Klinik. Nutzen Sie diese praktischen Anwendungsbeispiele, um die Hautgesundheit Ihrer tierischen Patienten zu verbessern!

Dozentin

Dr. Teresa Böhm hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Tiermedizin studiert und schließlich in der Abteilung für Dermatologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU promoviert. Ihr Internship absolvierte Sie an der Tierklinik Oberhaching, ebenfalls im Raum München. Sie spezialisierte sich danach wieder an der Ludwig-Maximilians-Universität auf das Fachgebiet der Dermatologie (Diplomate ACVD und ECVD). Seit 1.8.2022 ist sie an der Tierklinik Stuttgart Plieningen als Spezialistin und leitende Oberärztin für Dermatologie und Allergologie angestellt.

Omega-3 Fettsäuren bei Magenproblemen beim Pferd

Magenprobleme beim Pferd – Omega-3 hilft

Omega-3-Fettsäuren können bei Magenproblemen beim Pferd auf verschiedene Weisen helfen. Dabei stehen die besonderen Eigenschaften der Fettsäuren im Vordergrund. 

  • Entzündungshemmung: Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), haben entzündungshemmende Eigenschaften. Magenprobleme beim Pferd können durch Omega-3-Fettsäuren reduziert werden.
  • Muskelsteife: Omega-3-Fettsäuren können durch die gerade genannten entzündungshemmenden Eigenschaften eine Linderung beiMuskelsteifheit bewirken, insbesondere bei Pferden, die an chronischen Entzündungen oder Muskelschmerzen leiden.
  • Gelenkprobleme: Entzündungen sind ebenfalls für Gelenkprobleme bei Pferden verantwortlich. Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und somit Gelenkbeschwerden zu lindern oder vorzubeugen.
  • Atemschwierigkeiten: Omega-3-Fettsäuren können die Lungenfunktion unterstützen und entzündliche Reaktionen in den Atemwegen verringern, was insbesondere für Pferde mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen vorteilhaft sein kann.
  • Hufprobleme: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren kann die Gesundheit der Hufe verbessern, da sie dazu beitragen können, Entzündungen in der Huflederhaut zu reduzieren und die Struktur und Elastizität der Hufe zu erhalten.

Magenprobleme beim Pferd – das gilt es zu beachten

Damit die Omega-3-Fettsäuren bei Magenproblemen beim Pferd optimal wirken können, gilt es einige Punkte zu beachten. 

  • Art der Magenprobleme: Die Ursachen von Magenproblemen können vielfältig sein, einschließlich Magengeschwüre, Übersäuerung, Entzündungen oder andere gastrointestinale Erkrankungen. Die spezifische Art der Magenprobleme beeinflusst, wie effektiv Omega-3-Fettsäuren sind.
  • Gesundheitszustand des Pferdes: Pferde mit einem geschwächten Immunsystem oder anderen Gesundheitsproblemen könnten unterschiedlich auf Omega-3-Fettsäuren reagieren.
  • Gesamternährung des Pferdes: Die Ernährung des Pferdes beeinflusst die Effektivität von Omega-3-Fettsäuren. Eine ausgewogene Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, kann die positive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren unterstützen.
  • Dosierung und Verhältnis von EPA zu DHA: Die richtige Dosierung von Omega-3-Fettsäuren ist entscheidend. Das Verhältnis von Eicosapentaensäure (EPA) zu Docosahexaensäure (DHA) kann ebenfalls eine Rolle spielen, da beide unterschiedliche biologische Funktionen haben. Wie hoch die Dosierung sein sollte, können Sie auf unseren Produkten sehen.
  • Dauer der Anwendung: Da es sich um ein Zusatzfutter handelt, dauert es meist einige Wochen, bis Veränderungen festgestellt werden.

Bei Fragen helfen wir gerne weiter, im Zweifel können Sie natürlich auch Ihren Tierarzt fragen.

Magenprobleme beim Pferd –hochwertige Öle von foten

Ob Algenöl oder Fischöl, unsere hochwertigen Öle liefern essenziell wichtige Omega-3-Fettsäuren, um Magenprobleme beim Pferd vorzubeugen bzw. lindern zu können. Die reinen Zutaten sind natürlich und biologisch, die Öle werden speziell für uns von foten hergestellt. Außerdem unterliegen sie strengen Prüfungen von unabhängigen Laboren. Sie erhalten von uns also stets erstklassige Qualität!

Arthrose bei Hund und Pferd –so helfen Omega-3-Fettsäuren

Arthrose bei Hund und Pferd –so helfen Omega-3-Fettsäuren

Tritt Arthrose bei Hunden und Pferden auf, kann mit Omega-3-Fettsäuren geholfen werden. Für die Tiergesundheit sind unter anderem folgende Eigenschaften wichtig:

  • Entzündungshemmung: Omega-3-Fettsäuren, hier vor allem Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), helfen nachweislich gegen Entzündungen. Die Gabe von Omega-3-Fettsäuren kann dazu beitragen, die entzündlichen Prozesse zu reduzieren.
  • Schutz der Gelenke: Omega-3-Fettsäuren hemmen die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen. Dies kann den Abbau von Gelenkknorpel verlangsamen und den Gelenkraum schützen.
  • Schmerzlinderung: Die entzündungshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren kann auch dazu beitragen, Schmerzen bei Arthrose bei Hund und Pferd zu reduzieren.
  • Verbesserung der Gelenkfunktion: Omega-3-Fettsäuren können möglicherweise für die Bildung von gesunden Synovialflüssigkeitensorgen. Diese Flüssigkeit wirkt als Schmiermittel für die Gelenke und unterstützt die Beweglichkeit.
  • Verzögerung des Fortschreitens der Arthrose: Da Entzündungsprozesse und der Abbau von Knorpel eventuell verlangsamt werden, könnten Omega-3-Fettsäuren dazu beitragen, das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern.

Arthrose beim Hund: Was hilft wirklich?

Arthrose ist eine chronische und schmerzhafte Gelenkerkrankung, die bei Hunden sehr oft auftritt. Sie führt zu Knorpelverlust und Veränderungen der Gelenkkapsel, was Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht. Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer fragen Sie sich sicherlich: „Arthrose beim Hund – was hilft wirklich?“ Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist entscheidend. Achten Sie auf Anzeichen wie erschwertes Aufstehen nach dem Liegen, steifer Gang, Humpeln oder verminderte Aktivität. Auch vermehrtes Lecken an bestimmten Körperstellen kann auf Gelenkprobleme hindeuten. 

Arthrose bei Pferd und Hund – darauf ist zu achten

Damit die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Arthrose bei Pferden und Hunden optimal wirken kann und keine Nebenwirkungen auftreten, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden:

  • Dosierung und Verhältnis: Da die Dosierung von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren wichtig ist, sollte für ein ausgewogenes Verhältnis gesorgt werden, um entzündungshemmende Effekte zu erzielen.
  • Qualität der Omega-3-Quelle: Die Qualität der Omega-3-Quelle ist ebenfalls wichtig. Hochwertige Quellen bieten eine bessere Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit. Bei den Produkten von foten können Sie sich auf eine hochwertige Qualität verlassen.
  • Individuelle Bedürfnisse: Die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren kann individuell variieren. Es kann einige Zeit dauern, bis positive Effekte sichtbar werden.

Natürliche Unterstützung durch Omega-3-Fettsäuren

Eine vielversprechende Möglichkeit, die Beschwerden der Arthrose bei Hunden zu lindern und zu sehen, was wirklich hilft, ist die Ergänzung der Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren. Insbesondere die Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) haben entzündungshemmende Eigenschaften. Studien zeigen, dass eine tägliche Gabe von 70 mg EPA und DHA pro Kilogramm Körpergewicht über 84 Tage zu einer deutlichen Verbesserung der klinischen Anzeichen von Arthrose führen kann. Für einen 7 kg schweren Hund entspricht dies etwa 500 mg EPA und DHA täglich. Unsere hochwertigen Dorsch- und Algenöle bieten eine optimale Quelle dieser Fettsäuren und können somit einen wertvollen Beitrag zur Linderung der Beschwerden leisten.

Ganzheitliche Ansätze zur Linderung von Arthrose

Neben der Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren gibt es weitere Maßnahmen, die Ihrem Hund bei Arthrose helfen können:

  • Bewegung: Regelmäßige, gleichmäßige Bewegung ist essenziell. Spaziergänge und Schwimmen fördern die Gelenkbeweglichkeit und den Muskelaufbau. Vermeiden Sie jedoch ruckartige Bewegungen wie Ballspiele oder Sprünge in den Kofferraum, da diese die Gelenke zusätzlich belasten können.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Gewicht Ihres Hundes.
  • Physiotherapie: Professionelle Physiotherapie kann die Muskulatur stärken und die Beweglichkeit verbessern.
  • Wärme und Komfort: Schützen Sie Ihren Hund vor Kälte und Nässe. Ein warmer, weicher Liegeplatz kann helfen, die Gelenkschmerzen zu reduzieren.

Die Kombination dieser Maßnahmen ist eine gute Möglichjeit, die Lebensqualität Ihres Hundes trotz Arthrose zu verbessern, sodass Sie nicht mehr fragen müssen, was bei Arthrose des Hundes wirklich hilft. Es ist jedoch wichtig, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und gemeinsam mit Ihrem Tierarzt einen passenden Behandlungsplan zu erstellen. Wir von foten stehen Ihnen dabei gerne beratend zur Seite.

Arthrose bei Hund und Pferd – Produkte bei foten finden

Omega-3-Fettsäuren kann der Körper nicht selbst produzieren, weswegen diese essenziell wichtigen Nährstoffe über die Nahrung aufgenommenwerden müssen. Sollte Arthrose bei Ihrem Hund oder Pferd auftreten, können die Fettsäuren die Beschwerden lindern bzw. vorbeugen. Dazu bieten wir von foten hochwertige Algen– und Fischöle an, die aus reinen, biologischen und natürlichen Zutaten bestehen. Die Öle werden ausschließlich für uns hergestellt, sie werden aufwendig gereinigt und zusätzlich in unabhängigen Laboren geprüft. So können Sie sicher sein, dass die Öle hochwertigen Qualitätsstandards entsprechen. Bei Fragen zum Einsatz bei Arthrose bei Pferd und Hund stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Husten beim Pferd mit Omega-3 vorbeugen

Husten beim Pferd mit Omega-3 vorbeugen

Um Husten beim Pferd zu vermeiden und bei empfindlichen Tieren vorzubeugen, können Sie mit Omega-3-Fettsäuren gegensteuern. Das Öl hat in Bezug auf die Pferdegesundheit zahlreiche Vorteile:

  • Entzündungshemmung: Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), haben nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften. Entzündungen in den Atemwegen können zu Husten beim Pferd führen. Die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren zur Ernährung kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und somit das Risiko von Husten zu mindern.
  • Immunsystem-Unterstützung: Omega-3-Fettsäuren können das Immunsystem stärken. Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um Infektionen abzuwehren und die Atemwege vor Krankheitserregern zu schützen. Ein gesundes Immunsystem kann somit dazu beitragen, Husten und Atemwegsprobleme zu verhindern.
  • Verbesserung der Atemwegsgesundheit: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, die Gesundheit der Atemwege zu verbessern. Eine gute Atemwegsgesundheit reduziert das Risiko von Husten beim Pferd und von anderen Atemwegsproblemen.
  • Linderung von Allergien: Bei Pferden können auch Allergien zu Atemwegsproblemen und Husten führen. Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, allergische Reaktionen zu mildern, indem sie die entzündliche Antwort des Körpers reduzieren.

Husten beim Pferd – wovon die Wirksamkeit abhängt

Um Husten beim Pferd vorzubeugen oder zu lindern ist es wichtig, die Faktoren zu kennen, die für die Wirksamkeit verantwortlich sind. Dazu gehören:

  • Gesamternährung des Pferdes: Die Gesamternährung spielt eine entscheidende Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist wichtig. 
  • Art der Omega-3-Quelle: Die Quelle der Omega-3-Fettsäuren kann variieren. Fischöl und Algenöl gehören dabei zu den gängigenQuellen. Die Bioverfügbarkeit und das Verhältnis von EPA zu DHA können je nach Quelle unterschiedlich sein.
  • Dosierung: Die richtige Dosierung ist entscheidend für das gewünschte Ergebnis. Die Angaben zur Dosierung sind auf unseren Produkten eingehend beschrieben.
  • Gesundheitszustand des Pferdes: Der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes, einschließlich seiner Atemwegsgesundheit, spielt ebenfalls eine Rolle. Pferde mit bereits bestehenden Atemwegsproblemen oder Allergien könnten möglicherweise mehr von Omega-3-Fettsäuren profitieren.
  • Umweltbedingungen: Umweltfaktoren wie Staub, Allergene und Luftqualität können Husten bei Pferden beeinflussen. Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen reduzieren.

Husten beim Pferd –Wertvolles aus Algen- und Fischöl

Die wertvollen Inhaltsstoffe, die Algenöl und Fischöl bereithalten, haben wir in den speziell für uns hergestellten Produkten vereint, sodass die Tiergesundheit einen hohen Stellenwert genießt. Unsere hochwertigen Öle bestehen aus natürlichen und biologischen Zutaten, werden aufwendig gereinigt und von unabhängigen Laboren getestet. Mit den Ölen von foten können Sie Husten beim Pferd effektiv vorbeugen.

Allergologie meets Ernährung

Allergologie meets Ernährung

Dr. Rebecca Huhmann

Thema

Allergien werden im Praxisalltag immer häufiger. Wir schauen uns an, was eigentlich im Körper passiert, wenn das Tier eine Allergie hat und welche Schlussfolgerungen wir daraus für die Praxis ziehen. Welchen Stellenwert hat bei meinem allergischen Patienten die Ernährung als Bestandteil der Therapie, sowohl bei der Futtermittelallergie als auch unterstützend bei Umweltallergien. Es gibt Praxistipps und -kniffe rund um das Thema Eliminationsdiät und wir werfen einen Blick auf das Management der Sonderfälle: Pododermatitis, Otitis und Co.

Dozentin

Dr. Rebecca Huhmann absolvierte ihr Tiermedizinstudium an der Justus-Liebig- Universität Gießen. Nach Abschluss der Approbation im Jahr 2016 arbeitete sie als Tierärztin in einer Kleintierpraxis in Nordrhein-Westfalen, wo sie die Ernährungsmedizin mit den Bereichen Internistik und vor allem der Dermatologie und Allergologie verknüpfen konnte. Berufsbegleitend schrieb sie ihre Dissertation zum Einsatz von Omega-3-Fettsäuren in der Dermatologie und promovierte im Jahr 2019 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist Mitglied der ESVCN. Seit Januar 2020 ist Sie Inhaberin einer Überweisungspraxis für Fütterungsberatung für Hunde und Katzen (www.rh-vet.com).

Omega-3 in der Tiermedizin: aktuelle Forschung und therapeutische Potenziale

Omega-3 in der Tiermedizin: aktuelle Forschung und therapeutische Potenziale

Jessi Farger

Thema

Der therapeutische Nutzen von Omega-3 Fettsäuren hat sich auch in der Veterinärmedizin bereits herumgesprochen. So haben wir Evidenzen dafür, dass Omega-3 beispielsweise Symptome einer Arthrose mindern und dermatologische Erkrankungen verbessern kann. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Interesse an diesem Thema in der Medizin intensiviert. Allein in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 20.000 wissenschaftliche Arbeiten zur therapeutischen Anwendung von Omega-3-Fettsäuren veröffentlicht.

Gemeinsam wollen wir uns einen Überblick verschaffen. Für welche Anwendungsgebiete haben wir in der Tiermedizin bereits greifbare Daten und welche Erkenntnisse lassen sich noch aus der humanen Forschung für potenzielle Einsatzbereiche ableiten?


Dozentin

Jessi Farger ist promovierte Zell- und Molekularbiologin und hat im Bereich Diagnostik für neurologische Erkrankungen geforscht. Heute macht sie Wissenschaft für Hunde mit den Schwerpunkten Gelenkerkrankungen und ihrem eigenen Zeckenexperiment.

Das Sommerekzem: Wichtigste allergische Erkrankung des Pferdes

Das Sommerekzem: Wichtigste allergische Erkrankung des Pferdes

Das Sommerekzem: Wichtigste allergische Erkrankung des Pferdes

Das Sommerekzem ist die häufigste allergische Erkrankung bei Pferden und die klinische Ausprägung variiert stark zwischen den betroffenen Tieren. Das Sommerekzem ist für die Pferde oft sehr belastend und bringt die Besitzer:innen an ihre Grenzen, weil seine Behandlung nicht selten frustrierend und aufwändig ist.

Wir haben Ihnen im Folgenden alle wichtigen Informationen zur Ätiologie, Pathogenese und Diagnostik des Sommerekzems zusammengestellt. Auch Im Bereich der Therapie hat die Forschung viel auf den Weg gebracht, was Hoffnung für die Zukunft macht.

Sommerekzem: Basisfakten

  • Das Sommerekzem ist eine Typ-I-Hypersensitivitätsreaktion von Pferden gegen den Speichel von Culicoides-Mücken (Gnitzen, Kriebelmücken). Es kommt zu starkem Juckreiz, Hautveränderungen und zur Einschränkung der Lebensqualität betroffener Pferde.
  • Die Prävalenz des Sommerekzems variiert weltweit extrem. Sie liegt in Deutschland derzeit bei etwa 37% und ist lokal assoziiert mit dem Vorkommen der Gnitzen.
  • Andere Bezeichnungen für das Sommerekzem sind: Sweet Itch, Queensland Itch, Insect bite hypersensitivity (IBH), Culicoides Hypersensitivität (CH).

Welche Pferde sind von Sommerekzem betroffen?

Als die Krankheit bekannt wurde, betraf sie fast ausschließlich importierte Islandpferde. Deren Immunsystem wurde in der neuen Heimat erstmalig mit Culicoides-Speichel konfrontiert – auf Island gibt es keine Kriebelmücken. Für Islandpferde gilt auch heute noch, dass ihr Alter beim Export relevant ist: Je jünger die Tiere bei der Ausfuhr sind, desto geringer ist das Risiko für das Auftreten einer Ekzem-Erkrankung.

Heutzutage zeigt sich das Sommerekzem bei Pferden und Ponys aller Rassen, wobei Robustrassen sowie importiere Pferde aus z. B. Spanien häufiger betroffen zu sein scheinen. In aller Regel tritt es dabei als saisonale Erkrankung in den warmen Monaten auf (folgend der Ätiologie). Mittlerweile werden aber auch Fälle von ganzjährigen Erkrankungen gesehen.

Pathogenese des Sommerekzems

In den vergangenen Jahrzehnten wurde intensiv an Pathogenese und Therapie des Sommerekzems geforscht. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sind die Culicoides-Mücken als Hauptauslöser zu sehen.

Im Rahmen der allergischen Reaktion vermitteln IgE-Antikörper eine Degranulation von Mastzellen und basophilen Granulozyten. Außerdem sind T-Zellen und eosinophile Granulozyten an der Befeuerung des Entzündungsgeschehens beteiligt.

Eine T-Zell vermittelte Hypersensitivitätsreaktion-Typ-IV wird ebenfalls diskutiert.

In den Fokus gerückt sind zudem Interleukine, insbesondere IL-31: Es vermittelt Juckreiz direkt an das Nervensystem, völlig unabhängig von Histamin. In der Haut von an Sommerekzem erkrankten Pferden fand es sich direkt in den Läsionen(Olomski et al, 2020, Citas et al, 2020).

Wie äußert sich ein Sommerekzem beim Pferd?

Das alles dominierende Hauptsymptom ist hochgradiger Juckreiz. Primärläsionen werden selten gesehen, da starkes Kratzen und Scheuern schnell zu sekundären Veränderungen führen.

Zu beobachten sind u. a.

  • Papeln
  • Vesikel
  • Rötungen
  • Ödeme
  • Verdickung der Haut
  • Schuppen

Häufig kommt es zu Sekundärinfektionen mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten.

Klassische Lokalisationen sind Mähnenkamm und Schweifrübe, es können aber auch Unterbauch und -brust, Kopf, Präputium und Euter betroffen sein.

Diagnose: Ist es tatsächlich Sommerekzem?

Die Diagnose erfolgt meist durch Anamnese und Ausschluss anderer Ursachen. Wenn die Hautveränderungen saisonal auftreten und durch Allergenvermeidung besser werden, etwa durch Eindecken, Aufstallen, etc., liegt der Verdacht auf ein Sommerekzem sehr nahe. Mittels mikrobiologischer Untersuchungen werden Bakterien und Pilze als Auslöser ausgeschlossen.

Eine histologische Untersuchung kann den Allergieverdacht bestätigen, unterscheidet aber nicht zwischen dem Sommerekzem und einer anderen allergischen Hauterkrankung.

Serologische Allergietests eigenen sich bisher nicht gut für eine Sommerekzem-Diagnostik, da ihre Spezifität und Sensitivität in Studien nicht überzeugen konnten. Auch variieren diese Werte zwischen den einzelnen Chargen. Intradermaltests sind sehr anfällig für Fehlanwendungen und weisen eine eher schlechte Reproduzierbarkeit auf. Häufig müssen die Pferde dafür zudem zu einem entsprechenden Spezialisten, weshalb die Compliance bei den Besitzer:innen eher gering ist.

Wirklich gute Tests benötigen ein Hauptallergen, auf das die meisten Pferde reagieren. Dies ist schwierig zu finden bei über 700 Culicoides-Arten, von denen 130 blutsaugend sind. Außerdem handelt es sich bei Insektenspeichel um eine komplexe Mischung.

Für die Zukunft besteht wahrscheinlich die Möglichkeit spezifischerer Testmethoden: In Erprobung befindet sich z. B. ein PCR-Test, der die Exprimierung von Entzündungsmediatoren analysiert, was die Unterscheidung zwischen Sommerekzem und anderen allergischen Dermatitiden erlauben würde.

Differenzialdiagnostisch in Betracht ziehen sollte man:

  • Ektoparasitenbefall (Haarlinge, Läuse, Milben)
  • Pilzbefall
  • Endoparasitenbefall (Oxyuris equi)
  • Sommerräude (Parafilaria multipapilosa)
  • Streifensommerekzem (Gasterophilus inermis)
  • Sommerwunden (kutane Habronematidose)
  • Futtermittelallergie

Symptomatische Therapie

Auf symptomatischer Ebene kann viel für die erkrankten Pferde getan werden:

Mechanischer und chemischer Insektenschutz:

Die erste und einfachste Maßnahme: Ekzemerdecken und Fliegenmasken, Aufstallen während extremer Flugperioden (Morgen- und Abenddämmerung). Außerdem sollte mit Repellentien gearbeitet werden.

Manchen Pferde verhelfen auch sommerliche „Kuraufenthalte“ an der Nordsee zu rascher Heilung und einem deutlich geringeren Leidensdruck, denn dort finden sich wenig bis keine Culicoides-Mücken. Die Haut kann in Ruhe abheilen, die Pferde kommen aus dem Circulus vitiosus aus Juckreiz und Schubbern heraus und bei Rückkehr in die Heimat kann der Besitzer mit einem ganz anderen Hautstatus die Behandlung weiterführen.

Topische Behandlung der Läsionen:

Reinigung

Reinigung mit kaltem Wasser sorgt für Vasokonstriktion, Kühlung und damit Linderung des Juckreizes. Spezielle Shampoos oder Gele lindern zusätzlich, können Sekundärinfektionen verhindern und enthalten Pflegestoffe. Aber cave: Zu viel Waschen greift die Hautbarriere an, die ohnehin schon gestört ist!

Pflege & regelmäßige Behandlung

Es gibt viele Produkte (Öle, Cremes und Puder), die für den Gebrauch am Ekzemerpferd erhältlich sind. Sie enthalten neben Pflegestoffen teilweise auch ätherische Öle. Nicht alle beworbenen Wirkungen sind wissenschaftlich belegt. Halter:innen schwer betroffener Pferde sind oft bereit, sehr viel auszuprobieren, um die starken Symptome zu lindern. Zu diesen Versuchen zählen auch Essigwasser oder Effektive Mikroorganismen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren in der Therapie des Sommerekzems

In Studien an Pferden (Huhmann, 2019) und Hunden (Blaskovic et al, 2014) konnte der positive Effekt der lokalen Anwendung von Omega-3-Fettsäuren belegt werden. Sie reduzierten den Juckreiz und beschleunigten die Heilung. Zudem konnte die Dosis anderer Medikamente teilweise verringert werden. Sie stärken zudem die Hautbarriere und unterstützen so einen gesunden Hydratationszustand. Diese Effekte sind bei Menschen ebenfalls erforscht.

Auch die systemische Gabe von mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirkt unterstützend bei der Behandlung des Sommerekzems bzw. Atopie, wie Studien bei Pferden (O `Neill et al, 2002; Hall et al, 2004a+b) und Hunden (Bond et al, 1994; Saevik et al, 2004; Scott et al. 1990; Scott et al, 1997) zeigen.

Omega-3-Fettsäuren wirken antiinflammatorisch, da sie über die Minderung der Eicosanoidsynthese an Entzündungsgeschehen beteiligt sind. Weitere Effekte sind ein Einfluss auf Genexpression sowie auf die Signalübertragung von Immunzellen (Zentek, 2022).

Sowohl lokal als auch systemisch kann also eine Behandlung bzw. Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren die Symptome des Sommerekzems lindern.

Fütterung und komplementäre Verfahren

Ohnehin kann eine Anpassung der Fütterung hilfreich sein: Raufaserreiche und wenig zuckerhaltige Futtermittel unterstützen über eine gesunde Darmflora den gesamten Pferdeorganismus. Die Versorgung mit einem guten Mineralfutter sollte selbstverständlich sein – ist es oft aber noch nicht.

Eine optimierte Haltung, Stressreduktion bei Training und Handling sowie die Stärkung von Immunsystem und Darmflora mittels komplementärer Verfahren kann ebenfalls unterstützend gegen Sommerekzem wirken (Fritz & Maleh, 2022).

Schwere Verläufe von Sommerekzem behandeln

Bei schweren Fällen von Sommerekzem, bei denen die genannten Methoden nicht ausreichend erfolgreich sind, muss auf eine lokale und / oder systemische Anwendung von Glukokortikoiden (Prednisolon) zurückgegriffen werden. Aufgrund des ungünstigen Nebenwirkungsprofils ist dies möglichst restriktiv einzusetzen.

Auch Antihistaminika haben ihren Platz in der Behandlung des Sommerekzems. Allerdings reagieren längst nicht alle betroffenen Pferde darauf, was vermutlich mit der nur eingeschränkten Bedeutung von Histamin in diesem Kontext zusammenhängt (siehe Pathogenese).

Gibt es ursächliche Therapien gegen Sommerekzem?

An dieser Stelle lautet die Antwort: Hoffentlich bald!

ASIT: Allergenspezifische Immuntherapie

Die Entwicklung einer Hyposensibilisierung für betroffene Pferde scheitert bisher an der genauen Bestimmung des Hauptallergens. Es wurden verschiedene Protokolle getestet und die Ergebnisse sind aktuell noch kontrovers. Dies könnte sich mit besserer Antigenbestimmung ändern.

Antikörper-Therapie

Für Menschen und Hunde gibt es bereits eine Antikörper-Therapie gegen die Interleukine 5 und 31 bzw. den Interleukin Rezeptor IL-5alpha. Diese sichere und sehr gut wirksame Therapie ist für Pferde aktuell noch nicht verfügbar.

Therapeutischer Impfstoff

Aktuell befindet sich ein therapeutischer Impfstoff gegen die Interleukine 5 und 31 im Zulassungsverfahren. Das Target-Molekül ist hier an ein virus-like protein (VLP) auf pflanzlicher Basis gebunden und induziert bei den Pferden eine entsprechende Antikörperbildung gegen diese Botenstoffe. Mit IL-5-Antikörpern wird die Konzentration eosinophiler Granulozyten reduziert; es kommt zu weniger Läsionen. Die Unterbrechung des Histamin-unabhängigen Juckreizes soll auf der IL-31-Ebene erreicht werden (Birkmann et al, 2022).

Die Immunantwort ist allerdings reversibel, sodass eine regelmäßige Nachimpfung erforderlich wäre.

Zusammenfassung:

Das Sommerekzem ist eine sehr unangenehme und meist klinisch virulente Erkrankung, die sich zunehmend ausbreitet. Neben der Diagnostik ist ein multifaktorielles Behandlungsmanagement entscheidend. Für die Zukunft werden neue Therapie-Optionen im Bereich der Immunologie erwartet.

Quellenangabe:

Birkmann, Katharina; Fettelschoss-Gabriel, Antonia. Das Sommerekzem – neue
Ansätze in Diagnostik und Therapie. Pferdespiegel 2022; 25(03): 112 – 118. DOI:
10.1055/a-1902-1959
Blaskovic M, Rosenkrantz W, Neuber A, Sauter-Louis C, Mueller RS. The effect of a
spot-on formulation containing polyunsaturated fatty acids and essential oils on
dogs with atopic dermatitis. Vet J 2014; 199: 39-43.
Bond R, Lloyd DH. Combined treatment with concentrated essential fatty acids and
prednisolone in the management of canine atopy. Vet Rec 1994; 134: 30–32.
Coenen M, Vervuert I. Pferdefütterung. Hrsg. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart:
Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-161670
Cvitas I, Oberhaensli S, Leeb T, Dettwiler M, Müller E, Bruggman R, Marti E. Investigating
the epithelial barrier and immune signatures in the pathogenesis of equine
insect bite hypersensitivity. PLoS
One 2020; 15: e0232189
Fritz C, Maleh S, Zivilisationskrankheiten des Pferdes. Hrsg. 2., aktualisierte Auflage.
Stuttgart: Thieme; 2020. doi:10.1055/b-006-166356
Hall JA, Van Saun RJ, Wander RC. Dietary (n-3) Fatty Acids from Menhaden Fish
Oil Alter Plasma Fatty Acids and Leukotriene B Synthesis in Healthy Horses. J Vet
Intern Med 2004a; 18: 871-879.
Hall JA, Van Saun RJ, Tornquist SJ et al. Effect of Type of Dietary Polyunsaturated
Fatty Acid Supplement (Corn Oil or Fish Oil) on Immune Responses in Healthy
Horses. J Vet Intern Med 2004b; 18: 880-886.
Huhmann R, Mueller RS. A cream containing omega-3-fatty acids, humectants and
emollients as an aid in the treatment of equine Culicoides hypersensitivity. Vet Dermatol
2019; 30: 155-e146)
Olomski F, Fettelschoss V, Jonsdottir S, Birkmann K, Thoms F, Marti E, Bachmann
MF, Kundig TM,
Fettelschoss-Gabriel A. Interleukin 31 in insect bite hypersensitivity-Alleviating clinical
symptoms by active vaccination against itch. Allergy 2020; 75: 862-871
O´Neill W, McKee S, Clarke F. Flaxseed (Linum usitatissimum) supplementation
associated with reduced skin test lesional area in horses with Culicoides hypersensitivity.
Can J Vet Res 2002; 66: 272-277.
Piekutowska A, Pin D, Rème CA, Gatto H, Haftek M. Effects of a topically applied
preparation of epidermalipids on the stratum corneum barrier of atopic dogs. J
Comp Pathol 2008; 138: 197–203.
Saevik BK, Bergvall K, Holm BR, Saijonmaa-Koulumies LE, Hedhammar A, Larsen
S, Kristensen F. A randomized, controlled study to evaluate the steroid sparing effect
of essential fatty acid supplementation in the treatment of canine atopic dermatitis.
Vet Dermatol 2004; 15: 137–145.
Scott DW, Miller WH. Nonsteroidal management of canine pruritus: chlorpheniramine
and fatty acid supplement (dvm derm caps) in combination and the fatty acid
supplement at twice the manufacturer´s recommended dosage. Cornell Vet 1990 80:
381–387.
Scott DW, Miller WH, Jr., Reinhart GA, Mohammed HO, Bagladi MS. Effect of an
omega-3/omega-6 fatty acid-containing commercial lamb and rice diet on pruritus
in atopic dogs: results of a single-blinded study. Can J Vet Res 1997; 61:145-53.
Zentek J. Ernährung des Hundes. Hrsg. 9., vollständig überarbeitete und erweiterte
Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022. doi:10.1055/b-006-166353

Gesundheitliche Unterstützung bei Qualzuchten durch Omega-3!

Gesundheitliche Unterstützung bei Qualzuchten durch Omega-3!

Nane Schomburg

Thema

In diesem Webinar werden wir über die verschiedenen Probleme sprechen, die Qualzuchten betreffen können – von Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten bis hin zu Dermatitiden und Bandscheibenvorfällen. Wir zeigen auf, wie Omega-3-Fettsäuren diese Beschwerden zusätzlich unterstützen können. Entdecke, wie Omega-3 nicht nur Symptome lindern, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen angehen kann, um eine ganzheitliche Lösung für die Gesundheit von Haustieren zu bieten.

Dozentin

Nane Schomburg  ist Tierärztin und Influencerin! Sie klärt mit ihrem Instagram-Account (@allesfuerdietiergesundheit) und ihrer Website (www.allesfuerdietiergesundheit.de) über Tierschutz-Themen auf und beschäftigt sich in diesem Bereich vor Allem mit Qualzuchten!

Neben dem Tierschutz liegt ihr tiermedizinisches Interesse vor Allem im Bereich der Neurologie bei Kleintieren!

Gesundheit beim Pferd – ohne Umwege

Gesundheit ohne Umwege – Omega-3-Supplementierung & ein gesundes Pferdeleben

Wie die marine Omega-3-Supplementierung ein gesundes Pferdeleben fördert

Die heutige Pferdehaltung bringt viele neue Herausforderungen mit sich. Das einstige Steppentier, welches täglich mehrere Kilometer in der Herde zurücklegte, um genügend Gräser und Wasser zu finden, lebt nun in Boxen mit zum Teil Paddock und muss sich nur einmal um die eigene Achse drehen, um vom Tränkebecken zurück zum Heuhaufen zu gelangen.

Um die gewünschte Leistung erbringen zu können, finden zudem hohe Kraftfutter- und Getreiderationen Einlass in den Futtertrog. Diese konzentrierte Fütterung bleibt nicht ohne Folgen für den Metabolismus des Pferdes. Denn Getreide hat einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren.

Frische Gräser sind reich am Omega-3-Fettsäuren und decken in der Wildnis den täglichen Bedarf. Dies können wir meist weder in unserer Haltung noch in unseren Breitengraden abdecken. Eine ganzjährige Weidehaltung, damit ist keine Matschweide im Winter gemeint, gibt es nur in sehr wenigen Ställen.

Durch die Kombination aus Getreidefütterung und weniger frischem Gras erhöht sich die Omega-6/Omega-3-Disbalance zu Gunsten der Omega-6-Fettsäuren. Aus diesem Grund sollte eine gezielte Omega-3-Supplementierung in der Pferdeküche nicht vernachlässigt werden.

Unterstützende orale Supplementierung wird von Pferdebesitzern gerne angewendet. Doch welche Rolle dabei die essenziellen ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) spielen und wie man Umwege und somit Verluste in der Verabreichung vermeiden kann, ist meist weniger geläufig.

Öle in der Pferdefütterung sind schon lange gern gesehene Zusatzmittel in der Futterkammer. Meist werden sie für glänzendes Fell und zur Unterstützung des Fellwechsels eingesetzt. Doch es gibt noch deutlich mehr Möglichkeiten, und vor allem effizientere, Öle in der Pferdefütterung zu verwenden.

Bühne frei für EPA und DHA

In diversen Studien konnte die unterstützende Wirkung von EPA und DHA in mehreren Einsatzbereichen der oralen Supplementierung nachgewiesen werden. So wurde die Reduzierung der Herzfrequenz im Training bewiesen, wenn eine regelmäßige Omega-3-Gabe erfolgte.[1] Auch wurden positive Effekte bei RAO (equine recurrent airway obstruction) und IAD (inflammatory airway disease) bestätigt[2].

Vor allem bei der Linderung von inflammatorischen Prozessen im Körper konnten die explizite Ergänzung von Omega-3 Fettsäuren bei Pferden gute Erfolge erzielen[3] , wie zum Beispiel bei Culicoides-Hypersensitivität (Sommerekzem), Arthrose und Hufrehe.

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren – eine kurze Zusammenfassung

Das Dreigestirn der ungesättigten Omega-Fettsäuren wird in der gebräuchlichen Omega-Nomenklatur folgendermaßen aufgeteilt: Omega-3-Fettsäuren (n3-Fettsäuren), Omega-6-Fettsäuren (n6-Fettsäuren) und Omega-9-Fettsäuren (n9-Fettsäuren)[4]. Omega-3 und Omega-6 gehören zu den essenziellen Fettsäuren, da sie von Vertebraten über die Nahrung aufgenommen werden müssen.[5]

Auch bei den wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind aller guten Dinge drei: α-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA)[6].

Wie anfangs erwähnt liegt durch die heutige Pferdefütterung ein Defizit an Omega-3-Festtsäuren vor. Die Balance herzustellen, sollte Ziel einer verantwortungsvollen Pferdehaltung sein. Bei bereits bestehenden inflammatorischen Symptomen ist eine weitere Verschiebung zu Gunsten der Omega-3-Fettsäuren erstrebenswert.

Der Zusammenhang von Fettsäuren und Entzündungen

Der Dreh- und Angelpunkt dabei sind die Eicosanoide. Diese kurzlebigen, chemischen Botenstoffe interagieren mit dem Immunsystem und beeinflussen biologische Prozesse wie zum Beispiel Entzündungen.[7]

Abhängig von ihrer Ausgangssubstanz wirken sie unter anderem entweder antiinflammatorisch oder proinflammatorisch.[8] Vor allem aus Omega-6-Arachidonsäure (AA) oxidierte Eicosanoide fördern Entzündungen. Und hier kommen wieder die Omega-3-Fettsäuren ins Spiel, denn diese konkurrieren um dieselben Enzyme (Cyclo- und Lipoxygenasen).

Das bedeutet: je mehr Omega-3-Fettsäuren durch die Nahrung aufgenommen werden, desto weniger AA kann aus Omega-6-Fettsäuren gebildet werden, welches der Ausgangsstoff für entzündungsfördernde Botenstoffe ist. Denn das AA wird durch EPA in den Phosolipiden ersetzt[9] und kann so nicht mehr als Vorstufe für die proinflammatorischen Eicosanoide dienen.[10]

Je mehr EPA und DHA der Organismus also zur Verfügung hat, desto mehr werden entzündliche Prozesse im Körper vermindert.

Leinöl – ein Umweg mit hohen Verlusten

Bisher wurde eine Omega-3 Supplementierung beim Pferd vor allem durch Lein-, Raps- oder Hanföl vollzogen. Pflanzliche Öle enthalten vor allem die Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure (ALA). Diese wird in Octadecatetraensäure (GLA) umgewandelt, welche in Eicosatetraensäure elogiert. Diese wiederum wird durch eine δ-5-Desaturase in Eicosapentaensäure (EPA) umgebildet. Aus diesem EPA kann über die Elongase von Docosapentaensäure (DPA) noch Docosahexaensäure (DHA) gebildet werden.

Quelle: Huhmann, 2019

Klingt kompliziert und beinhaltet etliche Schritte, richtig? Dass es da Verluste gibt, liegt klar auf der Hand.

Den Unterschied sieht man deutlich in der nötigen Dosierung der Öle. Denn gängige Leinöl-Produkte empfehlen 5-10 ml je 100kg Lebendmasse (LM). Hiervon kann das Pferd jedoch nur 5-10% in EPA und DHA konvertieren. Theoretisch müsste somit die Menge 10- bis 20-mal so hoch sein, um dieselbe Wirkung wie Fisch- und Algenöl zu erzielen. Aber das entspräche ca. 200 ml Leinöl je 100kg LM beim Pferd. Diese Mengen füttert natürlich niemand und macht kalorisch auch keinen Sinn.

Um also eine möglichst effiziente Zufütterung mit viel EPA/DHA und wenig Kalorien zu erreichen, ist die Wahl einer marinen Omega-3-Quelle zu empfehlen.

Omega-3-Fettsäuren aus dem Meer

Fischöl ist in der Hundeernährung schon länger bekannt als effiziente Omega-3-Quelle. In der Pferdefütterung bekommt die Wirksamkeit von Omega-3-Supplementierung erst langsam mehr Bedeutung.

Aber warum Fisch- oder Algenöl füttern, wenn auch Leinöl geht? Um eine möglichst hohe Konzentration an EPA und DHA zu ergänzen, ohne Umwege und ohne unnötige Kalorien.
Während nämlich die beiden Omega-3-Fettsäuren, um die es am Ende wirklich geht, im Leinöl aus ALA und diversen Zwischenschritten erst gebildet werden müssen, sind sie in den marinen Quellen bereits sofort enthalten.

Wessen Pferd bei dem Geruch und Geschmack von Fischöl die Nüstern rümpft, kann direkt zum Algenöl greifen. Der Geruch ist nicht so intensiv. Zudem spart man beim Algenöl ebenfalls Umwege. Denn die eigentliche Quelle der Omega-3-Fettsäure sind Algen. Diese werden von Plankton aufgenommen, welches von den Fischen gefressen wird. Nur dadurch weist das Fischöl einen hohen EPA- und DHA-Gehalt auf.

Dosierung von Omega-3 bei Hunden und Katzen

Während vor allem bei Katzen das Fischöl deutlich besser akzeptiert wird, ist dies bei Hunden unterschiedlich. Welches der beiden marinen Öle vom Pferd besser gefressen wird, muss somit ausprobiert werden. Wenn man die Philosophie der vegetarischen Ernährung des herbivoren Pferdes berücksichtigt, ist das vegane Algenöl vorzuziehen. Durch die in der Leber gespeicherten Gallenflüssigkeit des Pferdes, können die Öle sehr gut verstoffwechselt werden.

Grundsätzlich empfehlen sich 2-3 g Omega-3 je 100 Kilogramm Körpergewicht bei Pferden. Dies entspricht 5-8 ml Algenöl je 100kg Körpergewicht. Beim Dorschöl entspricht dies 10-15 ml je 100 kg Körpergewicht.
[ergänzende Grafik]

Die Mischung macht’s

Der Metabolismus des Pferdes ist immer noch für die Ernährung durch kleine Portionen an faserreichen Gräsern und Sträuchern optimiert. Die Anforderungen an die Tiere heutzutage und die aktuellen Haltungsformen bringen aber eine deutlich erhöhte Kraftfutter- und Getreidefütterung mit sich, welche einen hohen Omega-6-Fessäure-Anteil besitzen. Die fehlende ganzjährige Fütterung von Weidegras, welches Pferden normalerweise die meisten Omega-3-Fettsäuren liefert, kann auch durch Heu nicht kompensiert werden.  Diese erhöhte Omega-6-Zufuhr gilt es, besonders bei Auffälligkeiten, durch Omega-3-Supplementierung wieder in die Balance zu bringen.

Autorin: Yve Brüggemann –  Tierpsychologin und Tierernährungsberaterin

[1] O’Connor et al.2007

[2] Norgadi et al., 2015

[3] Miller et al. 1991

[4] Ziboh und Miller, 1990

[5] Aflin-Slater und Aftergood, 1968

[6] Humann, 2019

[7] Gil, 2002

[8] Calder, 2001

[9] Ziboh und Chapkin, 1988

[10] Ziboh und Lord, 1979

Literaturliste

  • Alfin-Slater RB, Aftergood L. Essential fatty acids reinvestigated, 1968
  • Calder PC. Polyunsaturated fatty acids, inflammation, and immunity, 2001
  • Gil, Á. Polyunsaturated fatty acids and inflammatory diseases, 2002
  • Hall JA, Robert, Van Saun J, Tornquist SJ, Gradin JL, Pearson EG, Wander RC. Effect of Type of Dietary Polyunsaturated Fatty Acid Supplement (Corn Oil or Fish Oil) on Immune Responses in Healthy Horses, 2004
  • Huhmann R.  Die topische Applikation von Omega-3-Fettsäuren, Harnstoff und Glykolsäure bei Pferden mit Culicoides-Hypersensitivität (Sommerekzem), 2019
  • Miller CC, Tang W, Ziboh VA, Fletcher MP. Dietary Supplementation with Ethyl Ester Concentrates of Fish Oil (n-3) and Borage Oil (n-6) Polyunsaturated Fatty Acids Induces Epidermal Generation of Local Putative Anti-Inflammatory Metabolites, 1991
  • Nogradi N, Couetil LL, Messick J, Stochelski MA, Burgess JR. Omega-3 fatty acid supplementation provides an additional benefit to a low-dust diet in the management of horses with chronic lower airway inflammatory disease, 2015
  • O’Connor CI, Lawrence LM, Hayes SH. Dietary fish oil supplementation affects serum fatty acid concentrations in horses, 2007
  • Ziboh VA, Chapkin RS. Metabolism and function of skin lipids, 1988
  • Ziboh VA, Lord T. Phospholipase A Activity in the Skin. Modulators of Arachidonic Acid Release from Phosphatidylcholine, 1979
  • Ziboh VA, Miller CC. Essential Fatty Acids And Polyunsaturated Fatty Acids: Significance In Cutaneous Biology, 1990